Touch Mahal

Neuigkeiten von meinem 6monatigen Versuch der indischen Kultur näher zu kommen.

17 February 2007

nach Khajuraho und Allahabad

Von der Hauptstadt aus zwei Tage in "Local Busses" (der hiesige Euphemismus fuer vollgepackte knatternde Kisten mit mindestens doppelt so vielen Passagieren wie Sitzen) ueber Gwalior nach Khajuraho, den wohl beruehmtesten Tempeln Indiens. Die Strassen muss man sich so vorstellen wie einen langgestreckten Sandkasten, auf dem ständig Riesenlastwagen entlang fahren. Dafür gabs unglaubliche Brücken (der Schatten is unser Bus).

Die sanitären Anlagen an den Busbahnhöfen lassen erkennen warum die meisten Inder einfach auf die Strasse pissen. Das Fort von Gwalior bei Nacht allerdings war wieder positiv beeindruckend!



Zu viele "come-see-my-shop" Inder haben das positive Bild, das ich in sechs Monaten von den Einwohnern dieses Landes bekommen hab, doch sehr gefaehrdet. Die leicht bekleideten Figuren der Tempel ham die Stimmung aber wieder gehoben...
Bombastisch von weitem, ästhetisch bis erotisch, wenn man mit der Nase direkt davor steht.



Nach einem Tag Erotiktempel im Touristendorf wars genug. Es folgte eine Bilderbuchnachtzugfahrt mit vier Stunden übermüdet am Bahnhof warten, um 3 Uhr nachts in den voellig ueberfuellten Zug steigen, feststellen dass er in die falsche Richtung faehrt und – einige Stunden am Boden vor dem Klo spaeter – mit Indern vom fahrenden Zug in ein Reisfeld springen und zusammen mit einigen Bauern in ner Rikscha doch noch nach Allahabad kommen. Puh. Jedenfalls hat diese Nacht mir die Illusion genommen, dass Zugfahren ja die viel bessere Alternative zum "Local-Bus" ist. Nach kurzem Frühstück hinter der saubersten Scheibe der Welt (wurde ununterbrochen von einem Angestellten geputzt) wollte ich zum Anand-Bhawan, dem Familienanwesen der Nehrus - einer der bedeutendsten Politikerfamilien Indiens. Hört sich Streber-mäßig an, wars auch, aber ich hatte grad die Biografie von Jawaharlal Nehru gelesen und das war einer der Hauptschauplätze.

Und dann war natürlich Kumb Mela, eines der größten religiösen Festivals der Welt und ein weiterer Grund, warum ich Allahabad Varanasi vorzog. So hab ich den Zusammenfluss von Jamuna und Ganges besichtigt, an dem leider nur noch wenige Hindus Baden waren. Am späten Nachmittag gings mit einem weiteren Nachtzug, allerdins in der luxuriösen zweiten Klasse (von vier) Richtung Kalkutta, dem letzten Ziel meines einwöchigen Ausflugs und somit auch dem letzten Kapitel meiner Indien-Reise.

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