Jaipur forever
Nach dem grenzenlosen Luxus begeben wir uns am Sonntag früh direkt ins touristische Chaos nach Fort Amber. Ein Schloss wie aus 1001 Nacht, auch wenn inzwischen umgarnt von 1001 Touristenfänger, die einem Wasser, Sonnenhüte, Filme oder Holzelefanten andrehen wollen. Dennoch, bezaubernd schön: Gelegen auf einem Hügel inmitten eines Hochtals – auf den umbegenden Bergketten schlängelt sich eine Art Chinesische Mauer – war es einst das Zentrum der Maharajahs von Rajasthan. Wie damals baden Wasserbüffel im künstlichen See unterhalb des Forts, immernoch herrscht hektisches Treiben auf dem Bazaar im äussersten Trakt, immernoch klettern Affen über die Dächer und Türmchen und immernoch beeindrucken die Systeme der damaligen Herrscher: Egal ob die natürliche Klimaanlage, das Muster des Gartens, das sich in den Mosaiken der Holztüren wiederfindet oder die Raumaufteilung im Frauentrakt, die allen 12 Ehefrauen unabhängig zugang zu den Gemächern der Maharajas erlaubte, ohne untereinander von den nächtlichen Besuchen mitzubekommen.
Unsere zweite Nacht war der Kontrast zur ersten. Okay, wir warn im Hotel mit Julien und Thierry, immerhin auch 4 Sterne und 3000 Rupien pro Nacht, aber wir haben uns das Bett zu viert geteilt - illegalerweise natürlich. Ja kuschelig wars... Und am Nachmittag konnten wir den Pool auf dem Dach des Hochhauses genießen: unglaublicher Blick über Jaipur.
Zum Abendessen gings nach Choki Dhani, einer Mischung aus Disneyland und interaktivem Geschichtsmuseum. Hier gibts von Magiern über Palm-Reader, Tänzer, Elefanten, Bogenschiessen, Bootfahren und Labyrinthlaufen, alles was man sich an Klischees über ein traditionelles Dorf in Rajasthan vorstellen kann. Übrigens werde ich länger im Ausland arbeiten und viel Geld verdienen, im kreativen Bereich arbeiten und meine erste Freundin heiraten. Na wenn das mal keine guten Aussichten sind. Also alles sehr unterhaltsam dort und auch das all-you-can-eat-Buffet war sein Geld wert.
Der letzte Tag bot noch den Stadtpalast und den WIndpalast von Jaipur, also das was später die Alternative zu Fort Amber wurde. Von oben sieht man gut über die Stadt und die umgebende Bergkulisse erinnert etwas an Grenoble.
1 Comments:
Dass die Taxifahrer bei den Geschäften Provision bekommen ist ja nichts wirklich Neues. Bisher versuchten bei meiner Indienreise durch diverse Städte (Delhi, Agra, Jaipur, Bombay, …) alle Guides durch Provisionen ihr Gehalt aufzubessern. In Agra hat sich sogar nach dem Taj Mahal der Guide sofort verabschiedet, nach dem ich ihm klargemacht habe, dass ich keine weiteren Souvenir-Shops besuchen will. Mal was anderes fand ich in Goa: Hier gab's Gutscheinmarken für Autoreifen und so etwas. Der Fahrer sagte mir, er würde die Fahrt billiger machen, wenn seine Kunden in zwei Geschäfte gehen würden. Nach vier Besuchen (und Stempeln) bekäme er einen neuen Autoreifen.
Christian Ullenboom,
java-tutor.com
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