Touch Mahal

Neuigkeiten von meinem 6monatigen Versuch der indischen Kultur näher zu kommen.

29 August 2006

Wir sind im Fernsehn!

Auch für mich als Kommunika- tionswirt, der ja "sowas mit Medien" studiert hat ist es doch immerwieder aufregend dem Lichte der so genannten massenmedialen Öffentlichkeit Preis gegeben zu sein. Also nicht auf soner Exhibitionisten-Seite wie hier, die sowieso keiner liest, sondern bei der Tagesschau. Wenigstens dem Online-Abklatsch davon.


Zugegeben, nicht direkt ich persönlich. Aber immerhin. Und auf jeden Fall interessant. Lest mal rein.

Ordnung ist das indische Leben

Wir sind ja schonmal in einer halsbrecherischen Fahrt zum örtlichen Meldebüro gejettet (vgl. Mobilität für Fortgeschrittene), damals wurden wir aber mit einem Formular abgespeist.
Auch war mein Respekt letzte Woche noch zu groß um die durchaus erwähnenswerten Verhältnisse in einem Amt indischer Machart zu visualisieren. Weiss man ja nicht, ob man hier gleich hinter Gitter wandert wenn man deren Schreibtisch fotografiert, oder den Dreck an der Wand oder den toten Esel vor dem Eingang.

Jetzt mussten wir jedenfalls nochmal dorthin. Wieder die ganze Baggage, 6 Austauschstudenten, 1 Universitätsverwaltungsangestellter, 2 Autos mit Fahrer und ne viertel Stunde durch den Verkehr. Diesmal hab ichs wie ihr seht wenigstens hinbekommen das indische Aktenordnungs-System abzulichten. Noch bisschen scheps, aber immerhin. Der ganze Raum ist so. Regale über Regale, alle voll gestopft mit Papierstapeln, die mit Kordeln zusammengebunden sind.

Wir sind inzwischen sicher, dass die Verwaltung nur deshalb 4 Exemplare unserer Meldungsunterlagen, samt Fotos, Visakopien und Reisepasskopien haben wollte um dadurch die Chance zu erhöhen, später – bei Bedarf – irgendwo eines der Exemplare wieder zu finden.

27 August 2006

Downtown Delhi

Der erste großartige Ausflug. Zwar sind die Inder chaotisch – nicht nur im Straßenverkehr, auch im organisieren von Ausflügen – aber die Stadt ist einfach faszinierend. Das war der Jeep von innen mit dem wir durch den Verkehr geheizt sind... auf dem Rücksitz Alex und Thierry, hinten von links bin ich, Florence sowie Lavinha und Fabien.
Auf den Straßen gibts unendlich viele von dieser Dreiräder – eine Mischung aus italienischem Piaggo-Dreirad und indischer Fahrradrikschah. Die verbeulten rumpelnden Kisten im Hintergrund sind Busse der Delhi Transport Corporation. Die Leute springen mitten im Verkehr auf und ab und meist sind so viele Leute in einem Bus wie in Berlin in einer ganzen U-Bahn.

Ungern möchte ich mit Postkarten-Fotos langweilen, auch wenn wir viele davon gemacht haben.
Vielleicht sollten wir einige bei Wikipedia reinstellen und den (Neu-)Delhi-Eintrag aktualisieren. Das ist jedenfalls nicht Taj Mahal, aber auch eine Grabstätte eines Mughalischen Herrschers, in ähnlichen Dimensionen und eines der schönsten persischen Gebäude in Delhi. Es heisst "Hamayuns Tomb" und stammt ungefähr aus dem 16. Jahrhundert. Im Garten leben – wie man sehen kann – neben hungrigen Geiern und kranken Lepra-Hunden auch wilde, knallgrüne Papageien mit roten Schnäbeln.

Eine andere sehr interessante Station war dieser Markt hier mit dem seltsamen Namen "Dilli Haat". Jedes indische Bundesland hat hier einen eigenen Stand und es gibt Lampen aus Kerala, Teppiche aus Uttar Pradesh und Essen aus Rajasthan. Die heiligen und weniger heiligen Plätze in Indien waren heute ziemlich voll. Das lag auch an diesem selstamen Kerl auf der Scheibe unsres Taxis (erstes Foto). Ein Elephanten- wesen und hinduistischer Glücksgott mit dem Namen "Lord Ganesha". Er hat nämlich heute Geburtstag, deshalb feiern und beten alle mit ihm und bringen ihm brav Geschenke. Auf dem Markt war ein großer Schrein aufgebaut mit kitschiger Verzierung und bunten, blinkenden Lichtern.

Soviel für heute. Morgen wird weiter Hindi gelernt und dann gehts auch los mit Statistics und Decision Sciences.
Grüße aus dem fernen Osten.

25 August 2006

Mobilität für Fortgeschrittene

Nicht dass wir hier selber fahren würden, aber mitfahren is genauso anstrengend. Kühe, Rikschahs, Fahrräder, Autos, Fußgänger, Dreiräder... Ein kleiner Auszug von unserem Ritt mit dem "Ambassador" (son alter weisser Botschafterschlitten) zu soner Art Meldebüro.
(Das Video ist hinter dem Titel versteckt!)

23 August 2006

Kommunikation auf Indisch

Indien hat weltweit mit die günstigsten Handy-Tarife. Eine Minute für eine Rupie. Für einen Euro bekommt man fast 60 davon. Pro Stunde also nur einen Euro, und das mit PrePaid-Karte. Dafür sehen die Läden entsprechend aus. Wie in der Türkei oder in Ägypten oder Südspanien. Jetzt hab ich also ne Mobilnummer und ihr könnt mich anrufen unter:
+91 98 18935152

Die MDI-Studenten hier sind alle "Orkuts". Neben den Indern sogar einige der Franzosen. Um sozialer Ausgrenzung vorzubeugen findet man mich da jetzt auch. Irgendwie is das OpenBC für Arme, aber was solls. Wir hören ja auch Hiphop für Beine.

Ach ja, und um wirklich von Kommunikation auf Indisch sprechen zu können: Ab nächster Woche haben wir Hindi-Unterricht. Eine wirklich verrückte Sprache, aber ich fürchte mehr als einige Worte sprechen werde ich wohl nicht zustande bringen...

22 August 2006

Angekommen


Nun also doch Delhi. Nach dem Nervenkrieg am Montag und dem späten Erfolg an der Indischen Botschaft, die mir tatsächlich um ca. 16.35 mein Visum aushändigte, gings los. 17.45 der Flieger von Tegel, also Gas geben. Mit der Zeit von 12 Minuten den Rekord des Taxifahrers eingestellt.

Danke Lena, Christian und Holger. Schön, dass ihr da wart. Nach weiteren Flugumbuchungen und Kofferumpackaktionen durch den Check-in. Endlich dahin wo der Pfeffer wächst.

Noch in München hab ich Alex getroffen, mein roommate. Er hat übrigens schon einige Bilder bei Flickr. Und sein Lufthansa-Piloten-Bruder hat ihm ein First-Class-Ticket organisiert; ich war in der letzten Reihe Economy. Aber mit WLAN und Internet.
Am Flughafen in Delhi warteten direkt Kommilitonen von uns und gleich hinter der ersten Kuh unser Mini-Taxi. Viel zu klein, total verbeult, aber mit Air-Condition.

Tatsächlich angekommen. Im Management Development Institut in Gurgaon, Indien.