Touch Mahal

Neuigkeiten von meinem 6monatigen Versuch der indischen Kultur näher zu kommen.

30 January 2007

Besuch aus Deutschland

Ein leicht verschwommenes Beweisfoto, dass Waltraut und Margarete wirklich hier angekommen sind. Dafür ist die Delhi-Aussicht vom Minarett der Jama Masjid gut geworden. Neben der Freude über die Ankunft der Verwandschaft hatten wir auch zwei Tage Sightseeing in Delhi, gutes Essen und bequeme Matratzen im Hotel Prince Polonia. Ja, Hannah "euer" Prince Polonia.
Mutter und Tante sind jetzt erstmal zum Taj Mahal und auf eine kleine Rundreise durch Rajasthan. Am Samstag nochmal einen Tag hier und dann gehts für die beiden nach Kerala, während ich hier Prüfungen schreiben muss... Hoffe wir schaffens danach noch auf nen kurze gemeinsamen Ausflug.

26 January 2007

Einweihung

Genau zwei Wochen vor unserem offiziellen Programmende hier wurden am Donnerstag feierlich die "Champs-Elysees du MDI" eingeweiht. Besondere Beachtung erhielt dabei die Eröffnung des "Club 349", oder "le club troicentquaranteneuf" wie der französische Taufpate Herr Pepy es formuliert hat.

25 January 2007

Republic Day

Das letzte lange Wochenende meiner Indienzeit: Republic-Day, der Tag der Unabhängigkeit der morgen gefeiert wird sorgt für helle Aufregung in Delhi. Seit Tagen findet sich nichts anderes mehr in den Zeitungen, Strassensperren, Sicherheitskontrollen, Testaufmärsche aller militärischen Divisionen und Diskussionen über mögliche Anschläge.
Auch auf unserem Campus wirds ne Zeremonie geben, mit Nationalhymne und Ansprache des Direktors und so. Nicht ganz so groß wie die Parade am Rajpath wo die Inder mal wieder ihre Atombomben durch die Gegend fahren werden.


Independece-Day wird übrigens schon seit 1930 begangen, obwohl die Unabhängigkeit bzw. die eigene Verfassung erst 1950 verabschieded wurde. Damals hat der "Congress" die Organisation um die Ungabhängigkeitskämpfer wie Gandhi und Nehru einen landesweiten Prozessionstag initiiert. Ich les grad Nehru's Autobiografie, deshalb muss ich das hier anbringen ;-)

23 January 2007

G O A

Europäischer Kult und indischer Bundesstaat, technoide Musikrichtung und natürlicher Küstenstreifen, ein l zu wenig für Schuhe und leider zu weit weg von Delhi um jedes Wochenende hinzufliegen.

Der Plan: Statt Finance Fisch essen und statt Stahlstuhl Strandliege; gute Aussichten für ein Januarwochenende. Julia war inzwischen von Mumbai mit dem Zug nach Magao (Goa) gefahren und so konnte ich mich für ein weiteres Wochenende ihren Indienreisen anschließen. Eine Hütte am Strand von Palolem war schon klargemacht und so beschränkten sich die Probleme dieses Wochenendes auf die Wahl des besten Seafood-Restaurants am Strand, das Terminausmachen für die Ayurveda-Massage und die Verhandlungen mit dem Skipper für den Bootsausflug zum Delphine beobachten.

Besonders wichtig war sich den Tag über nicht weiter als 500 Meter von der Hütte zu entfernen um den Prozess der Erholung nicht zu gefährden. Die Drogen, Tanzmusik und Goa-Parties ham wir also weggelassen, obwohl genug europäische Althippies da waren, von denen man alles mögliche hätte bekommen können.
Auch wenn "eine" Freundin, "die" Freundin nicht ersetzen kann (selbst wenn sie auch Julia heisst) : es war ein schönes Wochenende mit angenehmer Begleitung.

17 January 2007

Rajasthan die Zweite

Freitag abend direkt nach dem Unterricht gings los, nach dem ersten Trip nach Jaipur, nun die Weiterreise. Anirudh und Mohit die beiden Jaipurianer, hatten die ganze Klasse eingeladen, aber nur Gajendra, Fabien und ich ham sich mitgetraut. Am Highway auf nen Bus wartend ham wir typisch indische Szenen verfolgt... alles was fahren kann drängt sich auf den Highway und tausende Menschen versuchen irgendwie in einem der Gefährte mitzukommen: Auf vorbeifahrende Busse aufspringen, an die Tür von monstermäßigen LKWs (hier gibts irgendwie keine Größenbeschränkung) hängen oder auf dem Traktoranhänger mitfahren.


Wir ham schließlich auch das Trittbrett eines Busses erwischt. Voll bis zum Rand ham wirs trotzdem geschafft noch 5 Leute reinzudrücken. Dafür mussten wir die ersten zweieinhalb Stunden im stehen fahren. Halb zwei waren wir endlich in Jaipur und konnten in einem leerstehenden Appartment von Anirudhs Eltern noch einige Stunden Schlaf nachholen.
Um 6.30 sind Julia (Rehkopf) und ich dann weiter nach Jodhpur. Die blaue Stadt, wie der Touristenführer sagt... nicht überall wie ich enttäuscht festgestellt hab, aber es gibt tatsächlich auch einige blaue Ecken. Das Fort ist bombastisch. Riesenhaft groß auf einem merkwürdig geformten Plateau-Berg und mit unglaublicher Sicht auf Jodhpur und die dürren Steppen Rajasthans. Ein fetter Palast am Horizont war scheinbar eine ABM-Maßnahme des letzten Maharajas, 3000 Arbeiter waren 15 Jahre lang mit dem Bau beschäftigt. Einen Palast für jede deutsche Stadt und wir haben für die nächsten Jahrzehnte Vollbeschäftigung.



Dann gings mit dem Nachtzug nach Jaisalmer und auf die obligatorische Kamel-Safari. Mit dem Kamel durch die Tharr-Wueste... Mittags Rast an einer Oase unter einem Baum. Und natuerlich der Sonnenuntergang ueber den Duenen und der angeblich schoenste Sternenhimmel Indiens. Ueberall anders is halt auch so viel Smog, dass man den Himmel nich sehen kann.

So sah das also aus bei der Kamelsafari. Und ja, es gab da tatsächlich einen Getränkeverkäufer-Nomaden, der mit nem Beutel mehr oder weniger gekühlter Getränke vorbeigekommen ist. Daher das Bier zum Sonnenuntergang. Und daneben die vier anderen Mädels von unsrer Safari, außer Julia war da eine Österreicherin und zwei Deutsche, ein Doppelgänger von Jenny aus Hildesheim und die andere aus Bremen.

11 January 2007

Heiraten

Man kann sich das nur schwer vorstellen, aber Heiraten geht hier ziemlich anders. Auch wenn manche Inder für sich beanspruchen modern und westlich zu sein, für den Großteil der Bevölkerung ist Shaadi, die indische Hochzeit, immer noch von den Eltern organisiert. Das bedeutet nicht nur, dass die die Hochzeit organisieren und Massen von Geld dafür ausgeben, sondern auch, dass die Eltern die Partner aussuchen. Für den Wessi wirken schon die Webseiten erschreckend, schaut mal rein bei shaadi.com oder jeevansathi.com und freut euch über eure europäischen Freiheiten...

09 January 2007

Geburtstag im Jenseits

Hier bekommt man ja Prügel an seinem Ehrentag, deshalb wurde der gut geheim gehalten. Leicht kränkelnd beteilige ich mich auch nich am Kollektivbesäufnis zum Klausurende am Abend des 6.1.07. Am Sonntag hab ich die verbliebenen Inder zum Geburtstagskaffee eingeladen, was Jatin, Akshay und Mohit aber erst unterwegs erfahren. Nach einer ruhigen Runde Billiard in einem fremden Wohnzimmer ist der Tag auch schon vorbei. Die meisten Geburtstagsgrüße erreichen mich erst am späten Abend, wenn der siebte Januar auch in Europa angekommen ist. Besonders freut mich natürlich das Kollektivgeburtstagslied das von Holgers Weihnachtsparty live auf mein Handy übertragen wird.
Wir holen Julia Rehkopf vom Flughafen ab und trinken einen indischen Champagner und am Schluss komm ich auch um den Kuchen im Gesicht nicht ganz drumrum...

05 January 2007

Verschoben


worden sind jetzt glücklicherweise die Klausuren. Einige der Inder hatten diverse Flug-Ausfälle zu beklagen und hatten es nicht rechtzeitig aus dem Weihnachtsurlaub wieder nach Delhi geschafft. So können wir den letzten Tag genießen, auf unsren schönen Rechnern nochmal Urlaubsbilder anschaun und die Prüfungsvorbereitung kann in der Nacht nach Julias Abflug in Angriff genommen werden...
Die letzten Wochen auf dem Subkontinent brechen an.

04 January 2007

Touch down!

Die ersten Tage im neuen Jahr sind leider schon die letzten von Julias Urlaub hier. Wir versuchen die Sehenswürdigkeiten Delhis im Nebel zu finden und kaufen Tickets nach Aggra.

Und dann, endlich wird der Sinn dieses Blogs erfüllt, eine physische und fotografische Berührung mit dem Taj Mahal, dem Supersight Indiens. Ja, davon gibts schon tausende, ich weiss. Das Gebäude selbst ist dennoch faszinierend. Trotz der ganzen Touristenmassen, Bettler und Aufschwätzer und der zahllosen Fotos die man davon schon gesehen hat.
Für den Aggra-Trip ham wir uns mit Melanie und Max zusammen getan. Er hat grad am IIM Ahmedabad angefangen und sie kam zum Weihnachtsbesuch. Sehr netter Pärchenausflug.

Leider auch schon fast das Ende eines einmaligen Urlaubs. Die zwei Wochen mit Dir warn echt cool! So viel gesehen und zusammen erlebt und natürlich viel zu schnell vorbei. Aber jetzt isses ja nichmehr lang, dann gehts in London weiter und die Entfernung verkürzt sich von 5907 auf nur noch 57 miles! Das is mal ne Annäherung. Freu mich drauf.

01 January 2007

Rumreisen im Süden



Kerala ist "God's own country". Ein Urlaubstraum. Im Schutz der Nacht angekommen und direkt mit dem Taxi zum Strand, offenbart sich die Umgebung erst im Laufe des Tages. Früchtefrühstück unter einer Palme im Schatten des Leuchtturms von Kovalam...


Roshan und Shinu, zwei Schulfreunde von Akshay holen uns ab, gehn mit uns Abendessen und beherbergen uns schließlich sogar, da alle erschwinglichen Hotelzimmer in Trivandrum ausgebucht sind. Hochsaison. Wir Baden im Sonnenuntergang, feiern Geburtstag mit Kuchen und Eiern und mit Thierry und Akshay fahrn wir zur "Tip of India", dem südlichsten Zipfel des Subkontinents. Die Tsunami-Welle 2004 war hier höher als die Götterstatue und damals sind alle Menschen auf der kleinen Insel ums Leben gekommen. Akshay beherbergt uns mal wieder großzügig: Thanks a lot, Akshay, and say Hi to your dad!


Am nächsten Tag machen Julia und ich uns auf in Richtung Norden denn die Backwaters darf man ja nicht verpassen. In Varkala am Strand treffen wir zufällig Vincent und Anna, zwei Kommilitonen von mir. Das Ratten-Zimmer in Kollam ist eines der dreckigsten Indiens, wir haben trotzdem ne schöne Nacht. Die Backwaters im Holzkanu, Pfefferplantagen und Ananasbüsche, Kokosnussspindeln und Gewürzmärkte, Momente aus dem Bilderbuch.


Auf dem Rückweg ein kurzer Stop in Chennai. Den Shore-Temple und indische Folklore-Tänze vor den Carvings von Mamallapuram. Mit dem Bus zurück zum Flughafen, vorbei an von der Welle verwüsteten Strohhütten und ein ruhiges Silvester, zurück auf dem Campus in Delhi mit Subways-Essen und nen guten deutschen Rosé.